Genioplastik

Techniken zur Beeinflussung und Veränderung des Kinns, beispielsweise bei einer Progenie, mandibulären Retrognathie oder Mikrogenie. Weit verbreitet ist die Verwendung von Implantaten aus unterschiedlichen Materialien (Silikon, Gore-Tex, Medpor etc.), welche über einen Schnitt im Mundvorhof eingebracht werden können. Diese Eingriffe sind technisch relativ einfach durchzuführen und führen grundsätzlichh zu voraussagbaren und reproduzierbaren Ergebnissen. Da es sich jedoch um Fremdmaterialien handelt, besteht immer die Gefahr, dass es zu Protheseninfekten kommen kann, welche die Entfernung des Implantates notwendig machen. Auch sind Fälle von Abstoßung, Kapselbildung, Verschiebung oder gar Knochenabbau beschrieben worden, die das zunächst gute Resultat im Verlauf negativ beeinflusst haben. Wenn die Verwendung von Fremdmaterialien nicht in Frage kommt, besteht die Möglichkeit, durch eine Osteotomie (Knochenschnitt) die Kinnprominenz ebenfalls zu verschieben und zu modellieren. Die ursprüngliche Technik wurde von R. Trauner und H. Obwegeser beschrieben. Auch diese Technik wird häufig angewandt, insbesondere im Rahmen von Dysgnathie-Korrekturen. Die Nachteile des Fremdmaterials entfallen hier, da nur eigenes Gewebe verschoben wird. Die ästhetischen Resultate sind jedoch häufig nicht mit denen eines Chin Wing vergleichbar.